FrauenFrühstücksZeit:FrauenFrühstückszeit 2024 - „Obdachlos katholisch“

Sie beschreibt das Gefühl ihrer Verlorenheit, aber auch ihre Sehnsucht, in der katholischen Kirche wieder ein Zuhause zu finden: Mit ihrem Buch „Obdachlos katholisch“ war Autorin Regina Laudage-Kleeberg (Jahrgang 1986) im Februar bei der FrauenFrühstücksZeit des kfd-Diözesanverbands Köln zu Gast. 

Laudage-Kleeberg schreibt in ihrem Buch über ihr Gefühl, katholisch zu sein. Sie berichtet von ihrer Kindheit und Jugend, von Spiritualität, Gottesdienstbesuchen, Seelsorge und Gemeinschaft. Doch dann sei die Waage „langsam gekippt“, schreibt sie. „Das Gefühl, eine freie Reisende zu sein, ist dem Gefühl gewichen, kein Obdach zu haben.“ Sie beschreibt ihre Wut über institutionelles Versagen, darüber, dass Betroffenen sexualisierter Gewalt nicht geglaubt wurde, dass Täter nicht bestraft wurden. Und sie schreibt über das „existenzielle Dilemma“, wie sie es nennt: „Die römisch-katholische Kirche ist Heimat, aber kein Zuhause mehr.“ Sie hat den Wunsch, nach Hause zu kommen: „Ich glaube, dass mein Katholischsein ein neues kirchliches Zuhause braucht – eines, das ich aufbauen muss, eines, in dem auch andere zu Hause sein können.“

Rund 80 Frauen nahmen an der Lesung teil, bei der immer wieder Gelegenheit war, in der Runde am Frühstückstisch verschiedenen Impulsfragen nachzugehen und sich über persönliche Erfahrungen und das eigene Katholischsein auszutauschen.

Regina Laudage-Kleeberg: Obdachlos katholisch. Auf dem Weg zu einer Kirche, die wieder ein Zuhause ist. 208 Seiten. ISBN 978-3-466-37295-9. Kösel-Verlag. 20 Euro.