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Foto Marion Herzog

kfd-Diözesanverband Köln:Nachruf auf Marion Herzog (1931 - 2024)

Von:
Ursula Sänger-Strüder

 Marion Herzog war ein Glücksfall für den kfd-Diözesanverband Köln. Dieser Satz gilt für ihre ehrenamtliche Arbeit auf Ortsebene, besonders in der kfd-Maximilian Kolbe in Porz, aber insbesondere für ihr Engagement für die Projekte der Oktoberkollekte des Diözesanverbandes in Ostafrika (Machakos und Kitale in Kenia).

Marion Herzog war eine Frau, die tief im katholischen Glauben verwurzelt war. Menschen in Not und Bedrängnis zu helfen, war ihr selbstverständlich und entsprang ihrem christlichen Menschenbild. Sie war willensstark, streitbar, aber nie verletzend, gastfreundlich und immer hilfsbereit. Für Ihre Projekte, zum Beispiel dem Schulprojekt Kariobango in Kenia, das Sie neben den kfd-Projekten betreute, setzte sie sich zusammen mit ihrem bereits verstorbenen Mann Dr. Willi Herzog unerlässlich ein und sammelte für ihre legendären Flohmärkte „Stehrümchen“ oder praktische Dinge. Bei mancher kfd-Frau wird ein solcher „Schatz“ noch im Schrank oder Regal stehen. 

Für viele Frauen in der kfd wurde sie zu einer verlässlichen Freundin. Wir gehören dazu und sind traurig, diese so besondere Frau verloren zu haben.

In Bonn am 05.Juni 1931 geboren, studierte sie Textiltechnik und arbeitete auch eine Zeitlang in diesem Beruf, heiratet und wurde Mutter dreier Jungen. Das Schicksal traf sie hart und so verlor sie im Kindesalter einen der Söhne, was die Familie auseinanderbrechen ließ. Wo Gott eine Tür zuschlagen lässt, öffnet er wieder andere. 

Marion Herzog fand eine neue große Liebe und auch eine besondere Aufgabe. Melanie vervollständigte die Familie und wurde ein Sonnenschein für die Eltern. Mit allen Kräften förderten Marion und ihr Mann dieses Kind, und wir alle in der kfd konnten uns am Orgelspiel von Melanie viele Jahre lang erfreuen.

Im Herbst 1991 lernten wir im privaten Kontext Marion und ihren Mann kennen. Im ungezwungenen Gespräch wurde deutlich, dass der Diözesanverband ein Frauenprojekt suchte, das durch die Oktoberkollekte gefördert werden sollte. Marion Herzog, familiär mit Kenia verbunden, hatte gleich einen Vorschlag parat. Und so wurde das erste Projekt Unterstützung von Frauen und ihre Arbeit durch Mikrokredite in der Diözese Machakos geboren. Teresia Kavita, die Teamleitung, besuchte uns. Mit unserer Partnerin Misereor in Aachen an unserer Seite konnten viele dieser Kredite ausgezahlt werden. Keniatische Frauen bauten Wassermühlen, andere entwickelten Hühnerfarmen, pflanzten Getreide oder fertigten traditionellen Schmuck. Sobald man auf gesunden finanziellen Füßen stand, wurde das Geld in den Kreislauf zurückgegeben und neue Kredite konnten vergeben werden. Ein wirkliches Erfolgsmodell, dass Marion Herzog regelmäßig vor Ort begutachtete und mit dem kfd-Diözesanverband koordinierte. Weit mehr als 120.000 Euro wurden, so auf den Weg gebracht.

Auch das Nachfolgemodell Kitale mit der Alphabetisierungskampagne und den Hygienemaßnahmen übernahm sie in gewohnter Manier. Selbstverständlich besuchte sie die Frauen vor Ort und nahm positive Entwicklungen wahr. Die Verantwortlichen im Diözesanverband fühlten die Projekte bei ihr in guten Händen. Mit Standing Ovations wurden Marion Herzog und ihr Mann in Bensberg verabschiedet, als das Kitaleprogramm auslief. Sie hat sich wahrhaftig um die kfd verdient gemacht.

Bis ins hohe Alter blieb sie dem Verband treu und war immer zur Stelle, wenn Menschen ihre Hilfe brauchten. Noch auf der letzten Karnevalsbörse des Verbands 2016 verkaufte sie zu Gunsten sozialer Projekte Dirndl an die jecken Besucherinnen.

Ihr Lebensmotto konnte mit einem Zitat aus dem „Kleinen Prinzen“ umschrieben werden:  "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast." 

Nun hat sie unser guter Gott am 14. Oktober zu sich gerufen. Er nimmt sie in seine gütige Hand auf und wird ihr alles Gute in ihrem Leben mit seiner unendlichen Liebe vergelten.

Ursula Sänger-Strüder,
geschäftsführende Diözesanreferentin 1990-2019

18.10.2024