Düsseldorf, 15. Mai 2024. Es sind zwei unglaublich hohe Zahlen: 178 Predigerinnen und 204 Predigten. So beeindruckend war die Beteiligung beim diesjährigen Predigerinnentag der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. vom 29. April bis 17. Mai.
„Die Anzahl an Predigerinnen zeigt sehr deutlich, dass viele Katholikinnen nicht mehr nur die Lesung im Gottesdienst vortragen möchten, sondern sie wollen wie die Apostelin Junia in der Predigt ihren Glauben verkünden. Die Frauen setzen mit ihrer Beteiligung am Predigerinnentag ein deutliches kirchenpolitisches Signal für die Aufhebung des Predigtverbots in der Eucharistiefeier“, freut sich Ulrike Göken-Huismann, geistliche Leiterin des kfd-Bundesverbandes.
Unter dem Motto „Predigerinnentag – die kfd lädt ein“ hatte die kfd bewusst Frauen auch aus anderen Verbänden und Institutionen aufgefordert, zu predigen. „Es sind sehr viele und unterschiedliche Frauen unserer Einladung gefolgt“, erzählt Göken-Huismann. „Beispielsweise waren Predigerinnen von Maria 2.0, vom KDFB und aus verschiedenen Orden dabei, aber auch die Vizepräsidentin des ZdK und die Vorsitzende des Katholikenrats aus München.“ Ebenso wie zwei Vorstandsfrauen aus dem Bundesverband hat sie selbst gepredigt. „In der Eucharistiefeier im Rahmen der kfd- Bundesversammlung in Mainz habe ich zusammen mit Andreas Paul, dem Geistlichen Leiter des kfd-Bundesverbands, die Eucharistie gefeiert und eine der Lesungen zu Christi Himmelfahrt ausgelegt“, so die Geistliche Leiterin. Andreas Paul bekräftigt: „Auch für mich war es eine besondere Freude, den Predigerinnentag zu unterstützen.“
Auch Predigerinnen wie Elisabeth Niehaus, die zum ersten Mal gepredigt hat, erlebten den Tag als eine besondere Erfahrung: „Es war schön, so viel mutmachende Gedanken von Frauen zu erfahren, die mich durch den Predigerinnen Tag getragen haben.“
Vor vier Jahren hat die kfd den Predigerinnentag ins Leben gerufen, um mehr Gleichberechtigung in der römisch-katholischen Kirche einzufordern. Von Jahr zu Jahr trauen sich mehr Frauen, das Wort Gottes öffentlich auszulegen. Sie fordern damit auch die Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Wegs, beispielsweise die Partikularnorm für die Predigterlaubnis.